Practice what you preach – warum es so wichtig ist, das scheinbar Offensichtliche auszusprechen

Zu meinem Geburtstag hatte ich extra Kuchen gebacken und in Anbetracht der Umstände (ich backe ca. ein Mal im Jahr) war der sogar so gut geworden, dass ich ihn meinen Kunden zumuten konnte. Direkt nach dem Daily und Estimation Meeting schnitt ich den Kuchen also auf, und stellte meinem Team genau 5 Stücke ins Büro. Erst dann versorgte ich den erweiterten Kreis, und gab den Rest in der Küche zur freien Verfügung frei. Da ich niemandem Platz rauben wollte, hatte ich den Kuchen samt ausreichend Teller und Besteck auf meinem Schreibtisch platziert. Zu Mittag nahm ich mir ein Stück, da ich den Kuchen der Kantine oder dem Bäcker vorzug und wunderte mich noch, warum sonst niemand zugriff.
 
 
Als ich dann um 15 Uhr von einem Termin wieder zurück ins Büro kam, und der Kuchen so wie zwei Stunden zuvor unangetastet auf meinem Platz stand, fragte ich etwas beleidigt, warum sie denn meinen Kuchen so verschmähen würden. Die verblüffende Antwort: „Wir wussten nicht, dass der Kuchen für uns gedacht war und haben uns schon gewundert, warum Du so viele Stücke für Dich alleine haben wolltest.“  Eines der Teammitglieder hatte sich sogar ein Stück von dem „Rest“ aus der Küche genommen, da es für ihn dort offensichtlich war, dass der Kuchen zur Selbstbedienung bereitgestellt war.
 
Nach der ersten überwundenen Enttäuschung “Die denken wirklich von mir, dass ich ihnen keinen Kuchen geben würde und lieber 5 Stücke alleine esse”, habe ich mich daran erinnert, wie oft ich schon Product Ownern, Managern aber auch Teammitgliedern gesagt habe, wie wichtig es ist, Dinge auszusprechen. Und nun war ich selbst in die Selbstverständlichkeits-Falle getappt.
Ja, es ist verdammt schwer über den Schatten seiner eigenen Realität zu springen aber es lohnt sich jedes Mal. Viel Spaß beim sich Verstehen.
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bgloger-redakteur bgloger-redakteur

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