Agiles Anforderungsmanagement mit dem Poke-Prinzip

Marco Ley, Leiter eEntwicklung bei CosmosDirekt, sprach auf den Softwareforen Leipzig letzte Woche über “Agiles Anforderungsmanagement: Das Poke-Prinzip – von harten Anforderungen zu kleinen Experimenten.“ Ich muss von diesem Vortrag erzählen, weil ich so stolz auf dieses CosmosDirekt Team bin. Ich habe nichts dafür getan, dort kennt man mich nicht, und ich will gar keine Lorbeeren einheimsen, die Marco Ley gehören, aber ich bin einfach vollkommen fasziniert.
Kennt ihr das, wenn ihr hart für etwas arbeitet und dann feststellt, dass all das, worüber ihr nachgedacht und ständig gesprochen habt, plötzlich Realität wird? Nun ja – so fühlte ich mich an diesem Morgen beim Vortrag von Marco Ley. Er sprach davon, dass seine Entwicklungsteams vollständig crossfunktional aufgestellt sind – UX, RE, Tester, Developer. Diese Teams arbeiten nicht etwa Anforderungen ab, sondern erarbeiten die User Storys selbstständig, basierend auf groben Vorgaben. Und es sind nicht etwa klassische User Storys, sondern Hypothesen, die in mehr oder weniger aufwendigen A/B Tests auf der Produktivumgebung geprüft werden, so dass die Funktionalitäten für das gesamte CosmosDirekt-Portal live gestellt werden. Die durch die Implementierung gewonnenen Daten beweisen, ob sie wirklich einen Return On Investment bringen.
Damit zeigt uns Herr Ley, dass es ihm gelungen ist, die Rolle des Product Owners so zu leben, wie es meiner bescheidenen Meinung nach sein sollte. Er kümmert sich darum, Ideen zu finden, diese daraufhin zu bewerten, ob man damit Geld verdienen kann und macht dann diese Ideen zu Hypothesen, die er von seinen Kollegen durch Implementierung überprüfen lässt. Was funktioniert, wird behalten, der Rest wieder entsorgt. Einfach toll!
Wir haben ihn natürlich gefragt, wie er erkennt, ob er Erfolg mit der Funktionalität hatte, und er sagte: „Weil wir eine Datenbasis haben.” Er trifft Entscheidungen auf Basis von Daten, die er durch Ausprobieren gewinnt und nicht durch politische Überlegungen. Chapeau!Wenn man ihm so zuhört, tut mir die übrige Online Direktversicherungsbranche leid. Sie kann sich warm anziehen, sollte sich sein Vorgehen bei ComosDirekt weiter durchsetzen. Sein Team wird allen anderen einfach davonlaufen.
Vielen Dank für diesen tollen Vortrag!
An dieser Stelle noch etwas Werbung: Die Softwareforen in Leipzig haben mit der Agilen User Group, die sich dort zwei Mal im Jahr trifft, eine wirklich tolle Veranstaltung ins Leben gerufen. Ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein darf. Mehr Infos hier

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2 Antworten zu “Agiles Anforderungsmanagement mit dem Poke-Prinzip”

  1. Armin Sanjari sagt:

    Hallo Herr Gloger,
    ich habe selbst kanppe zwei Jahre bei der CosmosDirekt als Web Analyst gearbeitet und kann bestätigen, dass das Team um Marco Ley unglaublich gut arbeitet. Projekte werden in time abgeliefert und Erfolge werden auf Basis von Zahlen präsentiert.

    • bgloger sagt:

      Ich finde das toll! Das beweist, dass die Ideen und Überlegungen, die wir noch einigen Jahren theoretisch vorausgesagt hatten, so langsam in der Praxis gelebt werden.

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