Agilität in der internen Revision: Wie gehe ich es an?

Das Interesse an Agile Audit ist groß! Uns erreichen momentan viele Anfragen von verschiedenen internen Revisionsabteilungen, die agile Arbeitsmethoden in ihre tägliche Arbeit integrieren wollen. Die Vorteile von agilem Arbeiten in der internen Revision haben wir im vorherigen Blogartikel beschrieben. Heute gehen wir weiter: Wie starte ich konkret die agile Transformation in der internen Revision? Was sind die ersten Schritte?

Macht euch ein Bild

Zur Annäherung an das Thema Agilität im Audit empfehlen wir, euch zunächst ein allgemeines Grundverständnis zu Agilität aufzubauen und euch selbst ein Bild zu machen: Was bedeutet eigentlich Agilität und welche Vorteile bringen agile Arbeitsweisen mit sich? Lest euch in die Thematik ein, schaut Videos und recherchiert. Wir von borisgloger bieten hier eine gute Übersicht zu grundlegenden Themen rund um Agilität.

Definiert Probleme und Ziele 

Was wollt ihr mit Agilität im Audit erreichen? Schnellere und effektivere Risikominimierung? Bessere Zusammenarbeit zwischen Auditor:innen und zu prüfenden Einheiten? Oder wollt ihr verstehen, wie die agilen Bereiche, die ihr prüft, arbeiten?

Wer sich mit dem Thema auseinandersetzt, merkt schnell: Agilität ist kein Selbstzweck, sondern vielmehr ein Hilfsmittel, um Probleme oder Herausforderungen zu lösen bzw. ein Ziel zu erreichen. Macht euch daher bewusst, was ihr mit Agilität im Audit erreichen wollt. Ist es eine schnellere und effektivere Risikominimierung? Oder die bessere Zusammenarbeit zwischen Auditor:innen und den zu prüfenden Einheiten? Oder wollt ihr einfach nur mal verstehen, wie die agilen Bereiche, die ihr prüfen müsst, eigentlich arbeiten und was es bei der Prüfung zu beachten gibt?

Die Zielsetzung hilft euch insbesondere dabei, zu entscheiden, welche agilen Prinzipien und Praktiken ihr besonders leben bzw. nutzen wollt. Zudem schweißt ein gemeinsames Ziel zusammen und macht allen bewusst, warum ihr das Ganze macht.

Baut agiles Basiswissen auf

Wenn ihr euch ein Bild gemacht und erkannt habt, dass Agilität euch weiterhelfen könnte, dann ist es sinnvoll, wenn ihr Expertise von außen einholt. Wir fangen in den meisten Unternehmen mit einem ein- bis zweitägigen „Agile Intro Training“ an, bei dem wir die wichtigsten Grundlagen zu Agilität vermitteln. Wenn wir mit einer Audit-Abteilung zusammenarbeiten, dann inkludieren wir auch einen ersten Transfer von der agilen Theorie in die Revision.

Vernetzt euch mit Gleichgesinnten

Wie gelingt nun die Umsetzung der Theorie in der Praxis? Ihr müsst das Rad nicht neu erfinden. Vernetzt euch und sprecht mit Kolleg:innen, die genau die gleichen Herausforderungen umtreiben. Das müssen nicht unbedingt Personen aus der internen Revision sein. Vielleicht kennt ihr bei euch im Unternehmen Bereiche, die bereits agil arbeiten oder momentan eine agile Transformation durchlaufen, mit denen ihr euch vernetzen könnt. Ladet diese beispielsweise zu einem Impulsvortrag ein, bei dem sie von ihren Erfahrungen berichten.

Wenn ihr bereits weiter seid und schon angefangen habt, agil zu arbeiten, ist es sinnvoll, mit Fachkolleg:innen zu sprechen. Gerade in der internen Revision, wo viele Erfahrungen mit Agilität noch gesammelt werden müssen, hilft ein Austausch in der Peer Group, um gemeinsam Fälle zu besprechen und Erfahrungen zu teilen. Vielleicht kennt ihr bereits Revisionsabteilungen anderer Unternehmen, die ebenso in einer solchen Transformation stecken. Wenn nicht, geht auf Messen und sprecht dort mit Fachkolleg:innen. Findet heraus, welche Erfahrungen gesammelt wurden und lernt von Fehlern und Erfolgen anderer.

Wenn ihr noch niemanden kennt oder euer Netzwerk erweitern wollt, kommt auf unsere Kollegin Nina Laenen zu. Sie baut aktuell ein Agile-Audit-Netzwerk auf und vermittelt gerne Kontakte.

Startet eine Pilotprüfung

Wenn es nach dem Aufbau des Basiswissens darum geht, loszulegen, empfehlen wir euch, mit einer Pilotprüfung anzufangen, die möglichst passend für agile Arbeitsweisen ist. Dadurch könnt ihr in einem geeigneten Umfeld die neue Methodik ausprobieren, um Erfahrungen zu sammeln.  Bei der Auswahl einer geeigneten Prüfung hilft euch dieser Blogartikel unserer Kollegin Helene Valadon:

Agile im Audit – das Starter-Kit

Wir unterstützen euch gerne beim Aufsetzen und Durchführen eurer ersten Pilotprojekte.

Fangt einfach an

Am Ende ist jedes Unternehmen ein anderes und ihr müsst eure eigenen Erfahrungen sammeln. Fangt am besten im Kleinen an und probiert Dinge aus. Findet heraus, was für euch passt und was nicht. Seid euch bewusst, dass Veränderungen Zeit brauchen. Es wird nicht direkt alles reibungslos funktionieren und das ein oder andere Experiment wird scheitern. Wie meist in unbekannten Situationen ist es ein ständiges Ausprobieren und Lernen. Beweist Durchhaltevermögen, es wird sich lohnen.

Wir freuen uns, wenn ihr uns von euren Erfahrungen berichtet.

Titelbild: von Mohamed Hassan auf Pixabay

Geschrieben von

Sonja Eberle Sonja Eberle Die digitale Transformation im Finanzwesen ist ihr Steckenpferd. Aus ihrer langjährigen Erfahrung als Beraterin versteht Sonja Eberle es, umfangreiche Digitalisierungsprojekte im Großbankensektor schnell, selbstsicher und zukunftsorientiert im Wandel zu begleiten. Sie provoziert zukunftsfähige Entscheidungen bei ihren Kunden und bringt diese konsequent ans Ziel. Gemeinsam mit ihrem Team bei borisgloger treibt sie außerdem Sustainable-Finance-Transformationen in Groß- und mittelständischen Banken voran. Ihr zweiter Schwerpunkt ist die interne Revision (Agile Audit). Als engagierte Beraterin befähigt sie Mitarbeitende im Audit praxiserprobte und nachhaltig wirksame agile Arbeitsweisen zu implementieren, damit Revisionsprüfungen noch effektiver und dynamischer werden.

Teammitgliedsprofil

Paul Koehler Paul Koehler Seine erste Erfahrung mit Scrum machte Paul Koehler während einer Teambuilding-Session mit einem Scrum-Simulationsspiel. Was ihn daran besonders beeindruckte: wie schnell das Team spielerisch neue Strategien lernte und die Zusammenarbeit optimierte. In nur wenigen Sprints stieg die Leistung exponentiell an und die Teammitglieder motivierten sich gegenseitig zu Höchstleistungen. An Agilität fasziniert ihn, dass er förmlich dabei zusehen kann, wie alte, scheinbar in Stein gemeißelte Denk- und Verhaltensmuster anfangen zu bröckeln und das darunter verborgene Potential zum Vorschein kommt. Ob als Wirtschaftsingenieur – mit Schwerpunkt Maschinenbau ­– oder ganz privat als leidenschaftlicher Hobbyfotograf: Paul begeistert sich für Technik und besitzt ein Auge für Details, ohne das Gesamtbild aus den Augen zu verlieren. Er experimentiert gerne mit Variablen und analysiert die Resultate. Seine intrinsische Motivation, sämtliche Wirkfaktoren und -zusammenhänge zu verstehen und zu optimieren, ist eine seiner wertvollsten Ressourcen als Berater in den Bereichen Automotive, Banking und Finance.

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