Was wäre, wenn wir auf Augenhöhe arbeiten?

Was wäre,

  • ... wenn sich unser Gesundheitssystem wirklich für die Patienten interessieren würde, statt sie als abzuhandelnde Fälle zu betrachten?
  • ... wenn sich Mitarbeiter streiten dürften - offen und ehrlich, um die besten Ergebnisse zu erzielen?
  • ... wenn Manager ihre Aufgabe darin sähen, alle einzubinden und die Ressourcen zu organisieren, die für den nächsten Schritt gebraucht werden?

Welche Welt würde dann entstehen?Der Film „Augenhöhe“ beleuchtet diese mögliche, neue Arbeitswelt, von der die agile Community schon lange träumt. Eine Welt, in der die Menschen miteinander arbeiten und miteinander leben. Wo es kein Gegeneinander gibt und Hierarchien nicht mehr die wichtigste Rolle spielen. Wo man sich bewusst ist, dass die Informationen nicht zum Mitarbeiter in der höchsten Position gehören, sondern zu demjenigen, der im direkten Austausch mit den Kunden, Lieferanten, Klienten oder Produktionsmethoden steht. Es geht um Firmen, in denen Fairness, Eigenverantwortung und Zusammenarbeit tatsächlich gelebte Werte sind.http://vimeo.com/118219210

Philosophische Ergüsse oder reale Begebenheit?

Der Film zeigt, dass es keine kleine, sozialromantische Diskussion mehr ist, sondern dass immer mehr Unternehmen bereits so arbeiten. Eine psychiatrische Klinik, ein Architekturbüro, der größte deutsche Sportartikelhersteller, ein Produktionsbetrieb für Sicherungssysteme für Ladegut, ein kollektiv geführter Getränkehersteller - sie alle haben bereits Wege gefunden, erfolgreich zu sein und gleichzeitig ein menschengerechtes Arbeitsumfeld zu schaffen. Da ist die Rede von Einschränkung des Wachstums, um eigenkapitalbasiert zu bleiben, von Einbeziehung aller Stakeholder, konstruktiven Diskussionen zwischen Management und Mitarbeitern, Chancen für Jugendliche mit Startnachteilen, familienfreundlicher Arbeitsatmosphäre bis hin zum Jobsharing. Gefragt wird nach den Bedürfnissen des Einzelnen, nach seinen Potentialen und Interessen, die er für das Wohl der Firma einbringen kann und will. Es geht nicht mehr um das Müssen und Sollen, sondern um das Können und Wollen.

Kennen wir das nicht schon längst?

Neu sind dabei nicht die Konzepte und auch nicht die dahinterstehenden Werte, die jeder Agilist hier durchfunkeln sieht. Neu ist, dass diese Firmen kein großes Aufsehen mehr darum machen - es besteht keine Notwendigkeit zu argumentieren, warum sie es tun, und sie brauchen auch kein bestimmtes Framework dafür. Wenn man den Film ansieht, sieht man die leuchtenden Augen der Beteiligten und die Freude des Einzelnen - es scheint offensichtlich Grund genug für alle zu sein. Für sie ist es keine Frage mehr, ob das Konzept funktioniert. Für sie stellt sich eher die Frage, warum nicht die gesamte Arbeitswelt mittlerweile so aussieht - denn offensichtlich haben in der gesamten Kette vom Unternehmen bis zum Kunden alle etwas davon.

Treffen Sie Ihre eigene Entscheidung

Niemand muss uns Agilisten glauben, dass sich die Dinge ändern und schon lange geändert haben. Niemand muss uns glauben, dass man sich der Zukunft besser iterativ annähert, als zu hoffen, dass sie sich an unsere Konzepte halten wird. Sehen Sie sich einfach diesen Film an und nehmen Sie sich dann 5 Minuten Zeit. Stellen Sie sich vor wie es wäre, wenn Sie ab morgen in einem Umfeld arbeiten würden, wie Sie es gerade im Film gesehen haben. Wenn alle Stakeholder eingebunden wären, alle Mitarbeiter für das Wohl der Firma arbeiten würden und Spaß und Freude an ihrer Arbeit hätten.

Welche Welt würde dann entstehen?

Und jetzt das Wichtigste, wenn Sie etwas ändern wollen: Fangen Sie irgendwo an - holen Sie sich ein Buch zu Scrum, Kanban oder sharen Sie den Film. Oder fangen Sie einfach an, Ihren Mitarbeitern zu vertrauen und auf Augenhöhe zu begegnen. Was auch immer, aber machen Sie den ersten Schritt. Wenn jemand vorausgeht, werden andere folgen und irgendwann entsteht ein menschenfreundlicher Weg für alle. Vielleicht ist es utopisch, aber ich möchte es gerne noch erleben, wie der gestresste Gesichtsausdruck von Angestellten ein für allemal verschwindet und der Freude weicht.

Neues Arbeiten
bgloger-redakteur
February 2, 2015

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