Scrum4Schools am Gymnasium Trudering – ein Erfahrungsbericht aus Lehrersicht

Ein modernes Gebäude, Lerninseln für die Schüler und eine lockere, angenehme Atmosphäre: Das Gymnasium im Münchner Stadtteil Trudering ist alles andere als eine verstaubte Lehrstätte – Kreativität und eigenverantwortliches Lernen werden hier großgeschrieben. Kein Wunder also, dass die Schule von Anfang an offen war, mit einer neuen Methode zu lernen. Im März letzten Jahres startete für zwei Schulklassen und die Lehrerinnen Stefanie Kern und Anna von Chossy das Experiment mit Scrum4Schools – mit völlig unterschiedlichen Themen. So stand die „Kirche im Nationalsozialismus“ in der Klasse mit katholischem Religionsunterricht und „Berufe/Arbeiten“ in der Klasse mit evangelischem Religionsunterricht im Fokus. Zwei unserer Consultants unterstützten hier von Anfang an mit einem umfangreichen Kickoff-Tag, an dem zunächst die Basics wie die Vorstellung von Scrum und des Scrum Flows sowie die Team- und Themenfindung im Fokus standen. (Hier gibt’s mehr zum Thema: Wie führt man Scrum in der Schule ein?)

Die Teams erhielten daraufhin ein Arbeitsblatt mit möglichen Lernzielen, die sie selbst wählen durften. Die SchülerInnen mit evangelischem Glauben bekamen Lernziele zu den Themen „Berufsorientierung“ und „weltweite Arbeitsbedingungen aus evangelischer Sicht“. In der katholischen Religionslehre erhielten die SchülerInnen Lernziele zum Themengebiet der Auseinandersetzungen des 20. Jahrhunderts, in denen auch die Kirche in Frage gestellt wurde. Das Arbeitsblatt enthielt zudem wichtige Informationen bezüglich der Rahmenbedingungen für die Erfüllung der Lernziele – darunter etwa die Anforderung, zum Abschluss eine 60-minütige Unterrichtsstunde zu halten, die eine Umfrage, ein Interview und ein oder mehrere Fallbeispiele umfassten.

Scrum4Schools, da sind sich Anna von Chossy und Stefanie Kern einig, war für beide Klassen bereichernd – sowohl für die Schüler, als auch die Lehrerinnen. Wenngleich sie unterschiedliche Schlüsse zogen: War Scrum4Schools bei einem generischen Thema wie „Berufsorientierung“ optimal anwendbar, überlegt Stefanie Kern, deren Klasse das Thema „Kirche im Nationalsozialismus“ bearbeitete, im nächsten Durchgang ein Thema zu wählen, das die unmittelbare Lebenswelt der Schüler mehr betrifft.

Wie verändert sich die Lehrer- und Schülersicht bei Scrum4Schools? Was sind die prägnantesten Unterschiede zum klassischen Unterricht? Stefanie Kern stand uns in einem Video-Interview Rede und Antwort.

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Am 15. April um 19 Uhr findet das Meetup “Remote Schulunterricht mit Scrum4Schools meistern” statt, ihr könnt euch von überall zuschalten und am Start einer deutschland- und österreichweiten Community für einen effektiven Schulablauf und Fachunterricht für Lernen von Zuhause mitmachen. Hier findet ihr die Anmeldung.

Foto: Pexels License, Frans Van Heerden

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Carsten Rasche Carsten Rasche Seine ersten Erfahrungen mit userzentrierter Produktentwicklung, mit Scrum und Agile hat Carsten Rasche direkt im Silicon Valley gesammelt. Den Arbeitspsychologen fasziniert natürlich, wie sich die konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kund:innen auf die interne Organisation eines Unternehmens auswirkt. Im Zuge von Transformationsprojekten liegt seine Expertise im Bereich Organizational Learning & Coaching von Führungsteams. Neben Kundenprojekten hat Carsten die Initiative Scrum4Schools aufgebaut, welche die Anwendung von Scrum in Bildungseinrichtungen unterstützt. Als ausgebildeter Mediator bringt Carsten Rasche die Fähigkeit ein, in angespannten und komplexen Situationen die Ruhe zu bewahren, nüchtern zu analysieren und dadurch größere Klarheit zu schaffen. Wichtig ist ihm dabei, offen und wertschätzend auf Menschen zuzugehen und eine tragfähige Vertrauensbasis zu schaffen.

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Moritz Müller Moritz Müller Für Moritz Müller ist Agile das erste Konzept, in dem das Lernen aus Fehlern nicht nur eine leere Worthülse ist, sondern tatsächlich eminenter Bestandteil. Er ist der Ansicht, dass eigentlich alle Menschen nach diesem Ansatz arbeiten sollten – gemeinsam im Team unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten, eigenverantwortlich und selbstorganisiert. Seinen Schwerpunkt als Consultant sieht er daher auch im Empowerment der Mitarbeitenden und Kunden. Moritz hat Freude daran, Menschen zu befähigen, sich weiterzuentwickeln. Sein besonderes Interesse gilt dabei der öffentlichen Verwaltung, in der er großes Potenzial für die Einführung von agilen Methoden sieht. Der Veränderung begegnet er selbst zunächst zurückhaltend, weil er sich gerne erst einen Überblick verschafft. Durch diese reflektierte Herangehensweise gelingt es ihm, sich und seine Umgebung auf das vorzubereiten, was kommt.

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