Die Frage nach dem Warum

Als ScrumMaster bzw. Agile Consultant stelle ich am Anfang von jedem Scrum Meeting immer dieselbe offene Frage in die Runde der Teilnehmer: „Weshalb ist dieses Meeting Teil des Scrum Flows?“ Wohlgemerkt: Das frage ich nicht nur, wenn ich ein Team gerade neu übernommen habe, oder wenn wir einen Termin neu gestalten. Für mich hat diese Frage einen positiven Aspekt, den man immer wieder wiederholen darf - jenen des kontinuierlichen Lernens und der Frage nach dem Sinn.Eines habe ich nämlich durch Scrum gelernt: Es hat alles einen Sinn. Und wenn etwas tatsächlich doch keinen Sinn hat, dann ist es Waste und sollte tunlichst geändert bzw. abgeschafft werden! Da wir als Firma Boris Gloger Consulting immer öfter von Managern angerufen werden, um Scrum in ihren Unternehmen zu implementieren, hat der Begriff „Scrum“ bei vielen Mitarbeitern auch das Synonym „neuester Trend“. Gerade dienstältere Mitarbeiter belächeln mich dann manchmal und meinen nur „Sie wissen ja gar nicht, wie viele Prozesse wir hier schon kommen und gehen gesehen haben. Dieses Scrum wird der nächste gewesen sein“. Dagegen weigere ich mich jedoch. Ja, es ist aktuell trendy, agil zu arbeiten (siehe „Studie Agile Status Quo“). Doch gibt es auch einen guten Grund dafür!Damit Scrum nicht nur als Trend wahrgenommen und gelebt wird, ist es wichtig, dass jene Menschen, diedamit arbeiten sollen, den Sinn dahinter erkennen. Und aus diesem Grund stelle ich die Frage nach dem „Warum“ am Anfang jedes (Scrum-)Meetings. Auch vor kurzem wieder am Anfang der Sprin

the-question-mark-350169_640

t Retrospektive bei einem cross-funktionalen Team, das schon seit einem Jahr Scrum in der Hardware macht. Kleiner Tipp am Rande: Hört gut zu. Die erste Antwort beantwortet meistens das Was. Auch dieses Mal kam wieder die Antwort: „Wir schauen uns an, was im letzten Sprint gut gelaufen ist und was wir im nächsten Sprint anders machen wollen“. Ja - das ist korrekt. Doch beantwortet das meine Frage nach dem Warum? Nein. Also noch einmal fragen: „Weshalb sitzen wir jetzt in diesem Meeting?“Ein schöner Nebeneffekt dieser offenen Frage ist, dass es Zynismus und lustige Kommentare zulässt. So kann man gleich mit einem Lachen in ein Meeting starten. Oder Bedenken aus dem Weg räumen. Falsche Interpretationen gerade ziehen. Einen Einblick in die Stimmung im Team bekommen. Und auch als Agile Consultant immer wieder Neues erfahren.Versucht es selbst! Ich freue mich über Erfahrungsberichte.

bgloger-redakteur
August 22, 2014

Table of content

Diesen Beitrag teilen

Das könnte auch interessant sein:

Wie du mit klaren Rollen Erwartungen managst (und Konflikten vorbeugst)
BG

Wie du mit klaren Rollen Erwartungen managst (und Konflikten vorbeugst)

Innere Klarheit statt Aktionismus – wie du als Führungskraft souverän bleibst
BG

Innere Klarheit statt Aktionismus – wie du als Führungskraft souverän bleibst

Zwischen Klarheit und Kontrolle – was moderne Führung heute wirklich braucht
BG

Zwischen Klarheit und Kontrolle – was moderne Führung heute wirklich braucht

Gute Führung beginnt bei dir - warum Selbstführung kein Luxus ist
BG

Gute Führung beginnt bei dir - warum Selbstführung kein Luxus ist

„Purpose statt Position“ - warum der Wunsch nach Sinn zum neuen Karrieremotor wird
BG

„Purpose statt Position“ - warum der Wunsch nach Sinn zum neuen Karrieremotor wird

Arbeiten im Wandel - was Unternehmen heute leisten müssen
BG

Arbeiten im Wandel - was Unternehmen heute leisten müssen

Was ist eigentlich ein Agile Coach - und brauchen wir das wirklich?
BG

Was ist eigentlich ein Agile Coach - und brauchen wir das wirklich?

Finde deine Stimme – und nutze KI als Verstärker
BG

Finde deine Stimme – und nutze KI als Verstärker

Leadership in the AI Era: Reinventing Human-Centered Leadership
BG

Leadership in the AI Era: Reinventing Human-Centered Leadership

KI hier, KI da – was bedeutet das für mich als Führungskraft?
BG

KI hier, KI da – was bedeutet das für mich als Führungskraft?

Der kybernetische Teamkollege
BG

Der kybernetische Teamkollege

Agile Strategie mit OKRs: Vom Denken ins Tun kommen
BG

Agile Strategie mit OKRs: Vom Denken ins Tun kommen