Dein Team hat 47 offene Tickets, drei "kritische" Projekte und alle schauen beim Daily weg. Willkommen in der deutschen Management-Realität 2025.
Vergiss die Höflichkeiten: Multitasking kostet dich 40% deiner Produktivität. Gerald Weinberg bewies es 1992: Jedes zusätzliche Projekt führt zu 20% Produktivitätsverlust. Bei fünf Projekten verschwendest du 75% deiner Zeit nur für Kontextwechsel.
Nach jeder Unterbrechung brauchst du 23 Minuten, um wieder in den Flow zu finden. Bei durchschnittlich 11-minütigen Unterbrechungsintervallen erreichen die meisten nie mehr echten Flow-Zustand.
Work-in-Progress-Limits sind keine agile Spielerei – sie sind Rebellion gegen deutsche Managementlogik. Sie sagen: "Wir liefern weniger, aber dafür fertig."
Die brutale Wahrheit: Die meisten Führungskräfte nutzen Multitasking als Ausrede für mangelnde Entscheidungskraft. Warum schwere Prioritäten setzen, wenn man alles parallel machen lassen kann?
Ein Praxisbeispiel: 200 Entwickler, 15 parallele Projekte, 18 Monate Durchlaufzeit. Nach WIP-Limits: 6 Projekte, 4 Monate Durchlaufzeit. Dreimal schneller durch Fokus.
Was war der Unterschied? Der CEO musste endlich Prioritäten setzen. Kunden enttäuschen. Konflikte aushalten. Führen.
Neurowissenschaftlich ist Vollendung ein Dopamin-Trigger. Teams mit niedrigen WIP-Limits feiern täglich 2-3 abgeschlossene Stories statt über 47 halbfertige Aufgaben zu frustrieren.
Wir stehen vor den größten Transformationen seit der Industrialisierung. KI, Nachhaltigkeit, demografischer Wandel – die Herausforderungen sind gigantisch. Wir lösen sie nicht mit 47 parallelen Baustellen.
Fokus ist nicht die Einschränkung der Führung – Fokus IST Führung.
Die Frage ist nicht, ob du dir "Stop Starting, Start Finishing" leisten kannst. Die Frage ist, ob du dir das Gegenteil noch leisten kannst.
Fange heute an: Nimm deine Projektliste. Streiche die Hälfte. Ohne Kompromisse. Die Welt geht nicht unter. Aber deine Produktivität wird durch die Decke gehen.